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Die Griechenland-Office-Pflicht muss kommen
Vor kurzem weilte ich geschäftlich in Griechenland. Mein Eindruck des Landes war etwas zwiespältig: Man spürt irgendwie – und dies wird sicher nur subjektiv sein – dass da mal deutlich mehr wirtschaftliche Prosperität geherrscht hat. Einige Ferienappartements stehen hinter zugewachsenen Parkanlagen leer und bei vielen dieser offensichtlichen „Lost Places“ wird man den Eindruck nicht los, dass dies eigentlich einmal eine wunderschöne Hotelanlage werden sollte.
Die derzeitige Energiekrise bietet jetzt aber die echte Chance, das Blatt für Griechenland entscheidend zu wenden. Diese Idee kam mir (wie die meisten besten meiner Ideen) beim morgendlichen Zähneputzen.
Wir haben ja seit 2020 den Begriff Homeoffice in vielen Facetten ausgeprägt und der deutschen Sprache auch als neues Wort hinzugefügt.
Klar gab es einige Minderheiten, die in keinem Büro Platz gefunden haben und deswegen auch nicht ins Home-Office ziehen konnten. Das betraf Gruppen wie die Industriearbeiter, die Polizei, die Feuerwehr und vermutlich auch Bauarbeiter. Aber diese Minderheiten müssen oft genug körperliche Tätigkeiten verrichten. Und die sind ja bekanntlich die wärmsten Jacken.
Wenn es im nächsten Winter dann wieder kalt und dunkel wird, muss man sich um diese Minderheiten weniger Sorgen machen. Wenn aber im Ministerium bei 19 Grad die Strickjacke gegen Mittag zum ersten Mal ihre Funktion nicht mehr auszufüllen vermag, dann wird es unangenehm.
In Griechenland gibt es im Winter keine negativen Temperaturen. Da wäre es doch eine pragmatische und auch grundlogische Lösung, dass alle Büroangestellten zum Griechenland-Office verpflichtet werden, soweit dies organisatorisch möglich ist.
Quelle: Wikipedia
Da auf diese Weise weniger geheizt werden muss, kann das Geld, das nicht für steigende Gaskosten ausgegeben wird, als Zuschuss für das Griechenland-Office umgeleitet werden.
Als ich nach dem Zähneputzen den Wasserhahn kurz aufdrehte – weiter will ich an dieser Stelle nicht ins Detail gehen – brachte mich das fließende Wasser auf einen weiterer entscheidender Gedanken: Der Geldhahn der EZB ist doch ein ebenso hochwertiges und stabiles Qualitätsprodukt wie unsere Einhebelmischarmatur der Firma Grohe. Anders als Wasser oder auch Gas kann man Geld zudem aus dem Nichts schaffen. Damit ist der Euro der Rohstoff schlecht hin. Er kann von der EZB in unbegrenzter Menge erzeugt werden. Und wir haben damit gleichsam den Zopf, an dem sich seinerzeit bereits Münchhausen aus einer ähnlich aussichtslosen Lage erfolgreich befreien konnte.
Nun gilt es, die Konsequenzen aus diesen Gedanken nach Berlin zu tragen. Noch haben wir zwar Hochsommer und der Strom kommt auch in Berlin noch aus der Steckdose. Doch wenn die Tage kürzer und die Pullover dicker werden, sollten wir gewappnet sein.
Deswegen fordere ich jetzt auf, zu handeln:
- Es muss eine Griechenland-Office-Pflicht eingeführt werden
- Deutschland kann damit seinen Gasverbrauch weit über 15% senken
- Die gesparten Gaskosten werden als Zuschuss für das Griechenland-Office ausgezahlt
- Griechenland erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung
- Griechische Staatsanleihen steigen im Wert
- Die Eurokrise wird überwunden
Also ich kann da keinen Fehler finden, oder übersehe ich da etwas?
Seltsam