Glasideen 480

STRABAG sorgt für Transparenz bei Energieverbrauch und -kosten

23.03.2020
Meine-Energie liefert Basis für konzernweiten Energieeinkauf

Mehr als 120 verbundene Unternehmen zählt die STRABAG-Gruppe, die in Deutschland und Österreich über mehr als 1.000 feste Verbrauchstellen Energie beziehen – die Baustellen nicht eingerechnet. Seit 2015 ist die Tochtergesellschaft BHG Bitumenhandelsgesellschaft mbH Bereich Energie mit Sitz in Köln für den konzernweiten Energieeinkauf zuständig. Zum zentralen Werkzeug hat sich dabei das Energiekonto von Meine-Energie entwickelt, mit dem die BHG einen transparenten Überblick über die Energieverbräuche und -kosten an allen Standorten behält.

Innerhalb der STRABAG-Gruppe ist die BHG nicht nur für die Beschaffung von Strom zuständig. Sie managt auch alle Bedarfe an Erd- und Flüssiggas, Diesel, Heizöl und Braunkohlestaub. Das Einkaufsvolumen ist dabei beachtlich: Beim Strom beschafft die BHG beispielweise 120 Gigawattstunden pro Jahr, das entspricht dem Verbrauch von mehr als 27.000 Vier-Personen-Haushalten. Beim Gas sind es 80 Gigawattstunden jährlich. Für den Einkauf ist dabei ein relativ kleines Team von nur vier Mitarbeitern verantwortlich. „Um dieses Volumen, vor allem aber auch die Komplexität der Konzernlandschaft mit solch einer geringen Anzahl von Mitarbeitern im Griff zu haben, benötigt man ein Software-Instrument, das alle alltäglichen Prozesse effizient und vor allem transparent abbildet. Denn wir brauchen nicht nur eine verlässliche Datenbasis für die Beschaffung, sondern müssen auch weitere Bereiche, wie etwa das Energiemanagement, mit aktuellen Informationen beliefern“, erklärt Peter Krüger, Leiter Energie bei der BHG. Um auf Nummer Sicher zu gehen, startete die BHG 2015 deswegen einen umfangreichen Auswahlprozess, bei dem über anderthalb Jahre hinweg insgesamt zwölf Systeme genau unter die Lupe genommen wurden. „Entschieden habe wir uns am Ende für Meine-Energie, das Portal für das kaufmännische Energiemanagement. Denn mit dieser Lösung und ihrem Energiekonto konnten wir unsere besonderen Anforderungen am besten abbilden“, so Peter Krüger.

Herausforderung Datenübernahme

In einem ersten Schritt wurden die Verbrauchsstellen zusammengefasst. Insgesamt sind bei der STRABAG-Gruppe in Deutschland und Österreich 250 RLM- und 750 SLP-Zähler an sehr unterschiedlichen Orten installiert, vom Ein-Mann-Büro über Kieswerke, Asphaltmischwerke und Transportbeton bis hin zur Hauptverwaltung mit 1.000 Mitarbeitern. Dazu kommen unzählige Baustromzähler, die jedoch zunächst nicht in das Energiekonto von Meine-Energie integriert wurden, weil sich das für viele Baustellen mit relativ kurzen Laufzeiten nicht lohnen würde. Die Zähler wurden auf Länderebene gegliedert und schließlich nach Ländern, Firmen und Standorten gruppiert. Um eine eindeutige Zuordnung zu ermöglichen, wählte die STRABAG die jeweilige Kostenstelle als eindeutige fachliche Nummer für die Verbrauchstellen. Anschließend erfolgte die Migration der Stammdaten in das Meine-Energie-Portal. Diese gestaltete sich ebenso wie die Übernahme der lieferantenseitigen Daten sehr einfach. Die Übernahme der Verbrauchsdaten war dann allerdings deutlich aufwändiger. „Hier sind wir auf die Bereitschaft der Netzbetreiber angewiesen, die Daten zeitnah zur Verfügung zu stellen. In vielen Fällen funktioniert das auch vergleichsweise problemlos. Manch ein VNB ziert sich dann aber doch etwas oder es gibt technische Probleme. Und weil wir in sehr vielen Netzgebieten aktiv sind, dauerte es so insgesamt ein halbes Jahr, bis wir startklar waren“, berichtet Andreas Schenker, Expert Energieeinkauf aus dem Team von Peter Krüger. Dazu kam, dass nicht nur die aktuellen Verbrauchsdaten übernommen werden sollten, sondern auch die der beiden Vorjahre, um eine solide Datenbasis für die Beschaffung zu erhalten.

Automatisiertes Reporting

Ein zentrales Thema für die Einführung war die automatisierte Erstellung und Verteilung von Berichten, beispielsweise an die jeweiligen kaufmännischen Leiter und Controller im Konzern. Diese monatlichen Auswertungen müssen zeitnah zur Verfügung stehen, um so die Energiekosten sauber abgrenzen zu können. Erhebliche Effizienzgewinne verspricht auch die vollständige Automatisierung der Rechnungsprüfung, wie sie von Meine-Energie ebenfalls unterstützt wird. „Dies steht als einer der nächsten Punkte auf unserer Tagesordnung. Denn nicht alle Mitarbeiter, die mit der Rechnungsprüfung betraut sind, haben energiespezifische Kenntnisse. Mit einer vollständigen Digitalisierung des Prüfprozesses könnten wir also auch einen echten Qualitätsgewinn erzielen“, so Krueger.

Transparenz in Sachen Energie

Insgesamt hat sich durch das neue Energiekonto die Auskunftsfähigkeit in Sachen Energiekosten und -verbrauch drastisch erhöht, was sich im Konzern schnell herumgesprochen hat. Vor allem die Energiemanager gehören inzwischen zu den regelmäßigen Nutzern. Denn auch individuelle Berichte können schnell realisiert werden. So gehören CO2-Bilanzen inzwischen ebenso zum Portfolio, wie dynamische Analysen, auf deren Basis heute an vielen Stellen in der STRABAG-Gruppe daran gearbeitet wird, die Energieeffizienz zu optimieren. „Bislang konnten wir mit Unterstützung des Meine-Energie-Teams für jede Fragestellung auch eine Lösung finden. Das führt bereits jetzt zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit Energie bei der STRABAG“, so Schenker.
Aber auch in der Beschaffung selbst hat sich die Einführung längst bezahlt gemacht. „Wir können uns gar nicht mehr vorstellen, wie es wäre, ohne das Energiekonto von Meine-Energie zu arbeiten. Wenn ich nur an den enormen Kraftakt denke, der früher nötig war, um einen Lastgang für eine Ausschreibung zu erstellen. Heute erledigen wir so etwas auf Knopfdruck“, fasst Andreas Schenker zusammen. Davon sollen künftig auch weitere Bereiche profitieren: Neben der Automatisierung der Rechnungsprüfung steht beispielsweise auch die Aufnahme von Großbaustellen in das Energiekonto auf der Agenda für den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit mit Meine-Energie.

Über die STRABAG-Gruppe

Die Erfolgsgeschichte der STRABAG AG, Köln, begann im Jahr 1923. Heute gehört das Unternehmen zum Konzernverbund der österreichischen STRABAG SE und erwirtschaftet als Marktführerin im deutschen Verkehrswegebau eine Jahresleistung von mehr als 4 Mrd. €. Täglich setzen sich rd. 11.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür ein, erstklassige Bauleistungen anzubieten, die weit über den klassischen Straßenbau hinausgehen. Dabei setzt die STRABAG AG auf die Digitalisierung ihrer Arbeitsprozesse und bildet in ihren Einheiten die gesamte Wertschöpfungskette im Bau von Infrastrukturanlagen ab: von der digitalen Planung über die Baustoffgewinnung und -produktion, den Bau der Projekte bis hin zur Wartung und Unterhaltung durch eigene Straßenbetriebsdienste.